Camping mit Hund - Grundsätzliches

„Camping ist für Hundebesitzer die perfekte Art Urlaub zu machen.“

„Beim Camping erleben Herrchen und Frauchen die beste Zeit des Jahres.“

„Camping mit Hund – ein tierisches Abenteuer.“

Wenn Ihr Euch schon ein bisschen mit dem Thema Camping mit Hund auseinandergesetzt habt, werdet Ihr diese oder ähnliche Sätze wahrscheinlich schon öfters gelesen haben. Und genauso soll und kann es auch sein. Damit Euer Campingurlaub aber auch genauso wird bzw. ob Euer Hund auch dafür geeignet ist, dafür gilt es einige Dinge zu beachten. 

Im Folgenden möchten wir Euch aus den Erfahrungen mit unserem Hund Eddie, aber auch aus dem, was wir mit anderen Hunden und Hundebesitzern erlebt oder von diesen mitbekommen haben, einen Überblick geben, wie Camping mit Eurem Hund tatsächlich zum perfekten Urlaub wird.

 

Ist Euer Hund ein Camperdog?

 

Einer der eintscheidenden oder vielleicht sogar der entscheidenste Faktor ist tatsächlich Euer Hund. Dahingehend wollen wir zwischen zwei Szenarien unterscheiden.

 

  1. Ihr seid Hundebesitzer, Camping mit Hund habt Ihr aber noch nie probiert
  2. Ihr seid bereits langjährige Camper oder Vanlifer und wollt Euch nun einen Hund als Begleiter zulegen

Im ersten Szenario könnt Ihr Euren Hund wahrscheinlich schon sehr gut in einigen Aspekten einschätzen, die man auch aus dem Alltag oder anderen Urlauben auf das Camping übertragen kann.

 

  • Ist Euer Hund ein guter Autofahrer?
    Camping steht oft auch mit mehr oder weniger langen Autofahrten in Verbindung. Ist Euer Hund generell ein problemloser Mitfahrer, ist das schon mal die beste Voraussetzung. Ist Euer Hund allerdings sehr nervös, eher ängstlich oder wird ihm auf Autofahrten schlecht (ja, einige Hunde müssen sich tatsächlich auf Autofahrten übergeben), ist zunächst zu klären, ob und wie Ihr das in den Griff bekommt. Sucht Ihr Euch vielleicht nur Campingplätze in der näheren Umgebung? Absolviert Ihr noch mal ein gezieltes Hundetraining? Im Zweifel solltet Ihr das erstmal ausprobieren. Denn auch wenn es in Eurem Alltagsauto vielleicht ganz gut klappt, ein Wohnmobil ist vielleicht doch noch mal ein bisschen lauter, rappeliger und unkomfortabler gefedert als ein normaler PKW. Vielleicht habt Ihr ja sogar einen Händler in der Nähe oder Freunde mit Wohnmobil, die Euch mal eine Probefahrt mit Eurem Hund machen lassen. Ein bisschen entspannter ist das Ganze vielleicht mit einem Wohnwagen zu betrachten, da Euer Hund hier im gewohnten PKW mitfährt.

 

  • Ist Euer Hund entspannt, ängstlich oder extrem wachsam bzw. territorial? Kommt er gut mit anderen Hunden klar?
    Nichts ist für Euch, für den Hund und auch für alle anderen auf dem Campingplatz stressiger als ein Hund, der ständig kläfft, auf alles anschlägt und den ganzen Platz als sein Revier ansieht. Ihr müsst Euch auch darüber bewusst sein, dass gerade besonders hundefreundliche Plätze auch meistens besonders viele andere Hunde bedeuten. Ihr solltet also vorher ehrlich einschätzen und bewerten, ob die Campingparzelle am Ende wirklich Erholung oder vielleicht doch nur purer Stress für Euren Hund ist.

 

  • Kann Euer Hund gut alleine sein?
    Alleine sein? Beim Camping? Hä? Worauf wollen die denn jetzt hinaus? Auch auf dem hundefreundlichsten Campingplatz gibt es Bereiche, die für den Hund tabu sind. Allen voran zum Beispiel die Sanitäranlagen. Vielelicht aber auch das zum Campingplatz gehörende Restaurant? Auf jeden Fall der Supermarkt. Gerade als Alleinreisender, aber auch als Paar oder Familie wird es immer wieder Momente und Situationen geben, in denen der Hund mal kurz alleine gelassen werden muss.  Ist er enstpannt und nicht revierverteidigend, so kann er vielleicht kurz angeleint im Freien vor dem Santitärgebäude oder auf der Parzelle zurückgelassen werden. Aber Achtung! Einige Campingplatzbetreiber verbieten ausdrücklich, Hunde unbeaufsichtigt auf der Parzelle oder sonst wo zurück zu lassen. Hier bleibt dann nur der Camper. Dass hier die gleichen Regeln wie beim Auto gelten (Hitze, Kälte, ausreichend Frischluft), sollte sich von selbst erklären. Mit dem Unterschied, dass es im Camper evtl. eine Klimaanlage / Heizung gibt, die dem Hund angenehme Temperaturen sichert. Dies sollte aber auch immer nur so geschehen, dass Ihr in der Nähe seid. Eine lange Radtour in die Umgebung und der Hund bleibt im Wohnmobil oder Wohnwagen zurück, das sollte tabu sein. Stellt Euch vor, Eure Rückkehr verzögert sich, es wird doch heißer als gedacht und wie es der Teufel will, fällt auch noch die Klimaanlage aus.

 

Im zweiten Szenario beschäftigt Ihr Euch gerade mit der Anschaffung eines Hundes oder habt dies gerade getan. Die oben genannten Punkte treffen natürlich auch hier zu. Da Ihr Hund aber noch genau kennenlernen müsst, fällt Euch die Einschätzung aber vielleicht noch schwer. Das gute ist hier aber auch, dass Ihr auf einige der Punkte in der Prägung Eures Hundes noch aktiv Einfluss nehmen könnt.

 

  • Trainiert das Autofahren!
    Wenn Ihr noch auf der Suche nach einem Hund seid, guckt schon bei der Auswahl des Züchters darauf, ob er vielleicht schon das Autofahren mit den Welpen trainiert. Einige Züchter verbinden das z.B. mit dem ersten Tierarztbesuch. Wenn Ihr einen Hund aus dem Tierheim oder dem Tierschutz nehmen wollt, ist das natürlich nicht immer hundertprozentig einschätzbar. Aber auch hier können Euch die dort tätigen Menschen häufig zumindest generelle Auskünfte zu Ängstlichkeit und Wesen des Hundes geben.
    So oder so, solltet Ihr aber spätestens dann, wenn der Hund bei Euch ist, direkt mit dem Training anfangen. Habt Ihr ein bestimmtes Geschirr für die Sicherung, legt es Eurem Hund schon mal zu Hause mehrmals an und belohnt ihn dafür (positive Verknüpfung). Soll der Hund in eine spezielle Transportbox, trainiert auch das mit ihm zu Hause. Setzt Euren Hund anfangs nur kurz ins Auto ohne loszufahren. Startet beim nächsten Mal schon mal den Motor. Fahrt am Anfang nur eine kleine runde um den Block oder auf dem Parkplatz. Und immer wieder belohnen. Aber ohne ihn vollzustopfen. Vielleicht auch generell nicht direkt nach dem Essen sondern eher mit leerem Magen. Einige Hunde brauchen ein bisschen und ihr wollt ja vermeiden, dass es zum Übergeben kommt und direkt zum Start negative Assoziationen zum Autofahren erzeugt werden.

 

  • Der entspannte Hund
    Je enstpannter Ihr seid, desto enstpannter ist Euer Hund. Hunde haben ein sehr ausgeprägtes Gespür dafür. Und wenn Ihr nicht explizit einen Wachhund haben wollt, dann passt auf, dass Ihr ihn nicht unbewusst dazu macht. So kann zum Beispiel zu Hause ein Schlafplatz direkt an der Haus-/Wohnungstür dem Hund schon einen Wachauftrag suggerieren. Kommentiert gerade zu Beginn nicht jedes Türklingeln mit einem „Ja wer kommt denn da?!“. Das löst beim Hund Spannung aus und kann die Wachsamkeit am Ende noch verstärken. Und übertragen auf den Wohnwagen, das Wohnmobil oder gar das Zelt wird sich das dann noch ausgeprägter zeigen. Denn dort ist es um einiges hellhöriger als zu Hause.

 

  • Trainiert das Alleinsein!
    Warum es auch beim Camping wichtig sein kann, dass Euer Hund mal gut eine Zeit alleine bleiben kann, haben wir oben bereits beschrieben. Gerade was diesen Punkt angeht, haben wir am Anfang, als unser Hund frisch bei uns eingezogen ist, auch große Sorgen gehabt. Aber selbst unser total anhänglicher und extrem menschenbezogener Eddie hat das super hinbekommen. Ähnlich wie beim Autofahren ist auch hier wichtig, in kleinen Schritten anzufangen. Bringt mal kurz den Müll raus (ja, bringt zur Not auch alle zusammen den Müll runter!). Verwendet dabei Eurem Hund gegenüber von Anfang an feste Formulierungen. Wir sagen Eddie zum Beispiel immer dann, wenn er nicht mitkommt (egal ob zu Hause oder auf dem Campingplatz) die Sätze „Du bleibst hier!“ und dann „Bis gleich!“. Das versteht er inwzischen und steht dann auch nicht mehr voller Erwartung an der Tür, wenn wir uns Schuhe oder Jacke anziehen. Steigert die Zeitspannen am Anfang langsam aber stetig. Belohnt den Hund bei Euerer Rückkehr (später reicht auch eine freudige Begrüßung mit einer ordentlichen Portion Streicheleinheiten). So gewöhnt Ihr Euren Hund Schritt für Schritt ans Alleinsein und gebt ihm die Sicherheit, dass Ihr immer wieder zurückkommt.

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Hund und Urlaubsziel – Das perfekte Match

Wo Ihr Euch auch drüber im Klaren sein, dass Eure Reiseziele, Art des Urlaubs und Hund irgendwie zusammen passen sollten. Was wir genau damit meinen, erklären wir im Folgenden.

 

Zurückzulegende Distanzen

 

Euer Hund fähr zwar generell Auto, aber so richtig tolles Roadtrip Feeling will bei ihm trotz aller Bemühungen nicht aufkommen? Dann solltet Ihr schauen, dass Eure geplanten Strecken nicht zu lang werden. Keine Angst, Ihr seid jetzt nicht zur Naherholung verdammt, Ihr müsst Eure (An-)Reisen vielleicht nur in kürzeren Etappen planen. Macht ausreichend Pausen, fahrt nicht direkt nach einer Mahlzeit des Hundes los und guckt, dass Ihr vielleicht nicht den ganzen Tag unterwegs seid.

 

Der richtige Zielort

 

Ein Husky oder dichtbehaarter Neufundländer im Hochsommer in Andalusien? Ein eh ganz schnell wie Espenlaub zitternder Zwergpinscher im Dezember auf den Lofoten, weil Ihr die Polarlichter schon immer mal sehen wolltet? Beides wahrscheinlich keine gute Idee. Aber so plakativ muss es gar nicht sein. Mit Kälte vielleicht nicht so, aber mit Hitze haben eigentlich alle Hunde relativ schnell Probleme. Das solltet Ihr generell im Hinterkopf behalten. Heißer Asphalt im sommerlichen Süden, knallende Sonne und wenig Schatten auf der Parzelle, dass kann schnell zum Problem werden. Ersteres kann zu ernsthaften Verbrennungen an den Pfoten führen. Gerade jüngere Hunde, die noch ganz zarte und weiche Haut an den Pfoten haben, sind hier besonders schnell betroffen. Damit spannen wir auch den Bogen zum nächsten Aspekt.

 

Art des Urlaubes

 

Ausgedehnte Sightseeing-Touren und reichlich Kulturprogramm sind genau Euer Ding? Wie gesagt, idealerweise nicht im Hochsommer bzw. in grundsätzlich warmen Regionen.

Wandern ist genau Euer Ding, Ihr findet aber eine eher lauffaule Rasse sehr schön. Schwierig.

Ihr liebt es stundelang am Strand den Pigmenten beim Einschießen in Eure von Salz und Sonne ganz besonders strahlende Haut zuzusehen, aber Euer Jack Russell wartet jede Minute aufs nächste Abenteuer? Auch schwierig.

Wie gesagt, die erfahrenen Hundebesitzer unter Euch habe auch so schon Urlaube gemacht und sich entsprechend auf Ihren tierischen Lebensabschnittgefährten eingestellt. 

Für die, die noch vor der Auswahl stehen, sollen das aber wertvolle Tipps sein, da man das ein oder andere gern mal vergisst, wenn mal schockverliebt in ein paar ganz toller kulleriger Hundeaugen guckt.

weiter geht es im nächsten Teil, der bald erscheint:

Dann kümmern wir uns um die richtige Auswahl von hundefreundlichen/-geeigneten Campingplätzen.

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